Studienreise in den IRAN von 19.03. – 26.03. 2005

 

 

 

 

Unsere Reise begann im südlich gelegenen Firuzabad. In dieser Ebene errichtete Ardashir I. (224-240), Gründer der Sasanidendynastie, seine Residenzstadt, nachdem er 224 n. Chr. die entscheidende Schlacht gegen Artabanos IV. (216-224), dem letzten Herrscher der Parther, gewonnen hatte. Seinen Sieg ließ Ardashir I. als Relief in eine Felswand einmeißeln, das heute als eines der größten und berühmtesten sasanidischen Felsreliefs gilt.

 

In der Nähe befindet sich der sasanidische Feuertempel sowie ein Sommerpalast von Ardashir I. Er gilt als Prototyp für die Bauweise späterer Paläste und misst 116x55m.

 

 

 Felsrelief  Feuertempel

 

 

In Shiraz, der Stadt der „Rosen, Dichter und Nachtigallen“, besuchten wir unter anderem das Mausoleum des berühmten iranischen Lyrikdichters Hafiz (1320 – 1389), der folgenden Spruch prägte: Der Mensch hat bewusst zwei Ohren und einen Mund, damit er zweimal hinhört bevor er was sagt.

Seine Gedichtssammlung „Diwan“ zählt zu den größten Leistungen der Weltliteratur.

Am 21. 3. feierten die Iraner den Neujahrstag und strömten in die Großstädte um ihre Denkmäler zu besuchen. Trotz des großen Ansturms wurden wir „Exoten“ bemerkt und unser Präsident sogar zu einem Interview gebeten.

 

 

 Hafez  Interview

 

 

Ca. 50km von Shiraz entfernt, liegt die wohl berühmteste antike Ausgrabung des Irans, Persepolis. Die achaimenidische Palastanlage wurde vom Dareios I. etwa 515 v. Chr. errichtet und von seinen Nachfolgern weitergebaut. Die Truppen Alexander des Großen 332 v. Chr. besetzten und zerstörten dieses großartige Bauwerk.

 

 

 Pers1  Pers2 Pers4

 

 

Fast in Sichtweite von Persepolis befinden sich die Felsgräber von Naqsh-e Rostam. Sie werden den achaimenidischen Königen Dareios I. und seinen Nachfolgern zugeordnet. Im späten 3. Jh. n. Chr. ergänzten die Sasaniden neben den Gräbern zusätzliche Wandreliefs. So befindet sich dort das berühmte Shapur-Relief, daß den Sieg desselbigen über den römischen Kaiser Valerian verherrlicht.

 

 

 Grab1  Grab2

 

Bei Pasargad, genauer in der Ortschaft Masjed-e Madar-e Soleiman, ragt der  Palastbezirk von Kyros den Großen (559 – 530 v. Chr.), Gründer des persischen Reichs, in einer Höhe von 2000m empor. Die weitläufige Anlage umfaßt auch sein Grab.

 

 

 Kyros  GRABkYROS

 

                           

Yazd ist das Zentrum der Zarathustrier, Anhänger des zoroastrischen Glaubens, der als Vorläufer des Islams gilt. Der oberste Gott ist Ahura Mazda und das wichtigste Element ist das Feuer. Dessen Verehrung steht im Mittelpunkt des Gottesdienstes. Im Heiligtum von Yazd befindet sich das „ewige“ Feuer, das angeblich schon 1500 Jahre brennt und traditionell rund um die Uhr von einem Priester bewacht wird.

Um 1375 wurde die Freitagsmoschee errichtet. Mit ihrem Doppelminarett und der besonders schönen Kuppel wird sie heute als Wahrzeichen angesehen. Die Altstadt Yazd besteht fast ausschließlich aus Lehmhäuser mit zahlreichen Windtürmen und gilt als UNESCO-Weltkulturerbe.

Alexander der Große hinterließ auch dort seine Spuren, aufgrund des von ihm erbauten Gefängnisses namens Zendan-e Iskandar. Dort hielt er einen achaimenidischen Würdenträger gefangen.

Am südlichen Stadtrand liegen die „Türme des Schweigens“. Sie dienten dem Totenkult der Zarathustrier.

 

 

 zorotempek  Zoro1 TurmeSchweigen

In Isfahan erstrecken sich über den Fluß Zayandeh Rud vier historische Brücken:

Si-o Se Pol oder 33 Bogen-Brücke verbindet das Zentrum mit dem Armenierviertel Jolfa.

Pol-e Choubi ist eine Fussgängerbrücke mit einem beliebten Teehaus.

Pol-e Khadjou ist die schönste Brücke. Sie besticht durch einen großen achteckigen Pavillon in der Mitte und die Bögen sind mit farbigen Fliesen verziert.

Pol-e Shahristan ist die älteste Brücke, Ihre Fundamente gehen auf die sasanidische Zeit zurück.

 Brucke3
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Der wohl bekannteste Platz in Isfahan und einer der größten der Welt ist der Meydan-e Imam (524x160m).

Die an der Südseite gelegene Große Moschee Masdjed-e Imam ist eine der größten und zugleich eine der schönsten Moscheen der Safaviden-Zeit. Angeblich wurden über 450 000 Fliesen verlegt, um dieses imposante Bauwerk zu vervollständigen.

Die kleine Lotfollah-Moschee diente als Privatmoschee des Herrschers und besticht durch ihre Schlichtheit.


 Moschee3  Platz

 

 

Der Palast Ali Quapu bietet durch seine offene Vorhalle, getragen von 18 Holzsäulen, einen imposanten Blick auf die beiden Moscheen. Sehenswert sind der Thronsaal und das Musikzimmer im 6. Stock, das durchgehend mit bemalten Stuckelementen versehen ist und einen idealen akustischen Klang erzeugt.

 

 

 aliquapu  Musik

 

 

Die Freitagsmoschee Masdjed-e Djameh liegt im alten Stadtviertel Joubareh und ist die größte und interessanteste Moscheeanlage Irans (168x135m). Sie gilt als eine der ersten Beispiele für den Bautyp der iranischen Vier-Iwan-Hofmoschee, der sich seit Mitte des 11. Jh. unter dem Einfluss der Seldjuken entwickelte.Sie weist Bauteile aus sieben Jahrhunderten auf.

Mächtige Kuppelräume aus vollständig gebranntem Ton, viele Säulen die sich alle in Form und Dekor unterscheiden und unterschiedliche Ziegelsetzungen imponieren. Im timuridischen Wintergebetssaal fällt das Licht nur durch Alabasterplatten im Deckengewölbe und in einem kleinen Gebetssaal wurde die prächtige Öldjeitu-Mehrab eingebaut.

 

 

 4iwan  oldjeitu

 

 innengewolbe  Moschee2

Die Reise in den Iran war ein Erlebnis.

Wir sahen grandiose Landschaften, beeindruckende Bauwerke, konnten eine über zweitausendfünfhundert Jahre alte Hochkultur und viele unglaublich freundliche Menschen kennenlernen.

 Gruppe1

Im Hintergrund die alte Karawanserei an der Strasse zwischen Yazd und Na’in entlang der Wüste Dasht-e Kavir.

Susanne Sauer