Weiße Nächte in St. Petersburg

Der alljährliche Ausflug der numismatischen Gesellschaft lockte vom 02.06.-06.06.2004 knapp 50 Numismatiker nach St. Petersburg. Die Gruppe hatte 2 Busse mit jeweils einer ortskundigen Fremdenführerin zur Verfügung, die mit detaillierten Informationen alle wichtigen Sehenswürdigkeiten präsentieren konnten.

Innerhalb 5 Tagen kam die Gruppe in den Genuss einer Metrofahrt, einer Stadtrundfahrt via Bus als auch via Schiff sowie der Besichtigungen prächtiger Schlösser und Kathedralen. Ein Besuch der Eremitage mit Empfang im Münzkabinett war natürlich ein Fixpunkt der Reise.

Durch die Stadtrundfahrten gewann man einen faszinierenden Eindruck der Anordnung der einzelnen Plätze, Parkanlagen, Alleen, Paläste und Monumente, die 1703 durch Zar Peter dem Großen gegründet wurden.

Durch das letztjährige Jubiläum erstrahlt die Stadt in neuem Glanz. Besonders charakteristisch sind die vergoldeten Kirchspitzen und Zwiebelkuppeln, die funkelnd aus der Stadt emporragen.

PeterPaul-01 PPinnen

Das Wahrzeichen der Stadt ist die Peter-und-Paul-Kathedrale. In dieser ältesten Kirche der Stadt, die einen holländischen Frühbarock-Stil aufweist, ist die Zarenfamilie Romanow beigesetzt.

Eine der größten Kuppelkirchen der Welt stellt die St.-Issak-Kathedrale dar. Für die Vergoldungen, des im 19. Jahrhundert erbauten Gebäudes, wurden mehr als eine halbe Tonne Gold verwendet. Die Außengestalt ist mit ihren 112 Granitsäulen ein Sinnbild der italienische Renaissance.

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Die große Kaskade von Peterhof besticht nicht gerade durch Schlichtheit. Die vergoldeten antikisierenden Statuen, die symmetrisch angeordnet, eine enorme Fontänenanlage darstellen, lassen das Ausmaß des Reichtums der ehemaligen Zaren erahnen. Ohne Wasserpumpen, nur durch natürliches Gefälle, sprudelt dieses Faszinosum und erfreut das Auge des Betrachters.

Was bei einer numismatischen Reise nie fehlen darf, ist der Besuch im Münzkabinett. Die Gesellschaftsmitglieder wurden von den Mitarbeitern gebührend empfangen, nachdem sie durch den Direktoren-Eingang, der normalerweise für Besucher verschlossen bleibt, die Eremitage betreten durften. Die Gruppe hatte die Möglichkeit die russische Sammlung einzusehen, und mit den Experten fachsimpeln zu können.

Munzkabinett

An die Mosaikkunst in Ravenna erinnert die Auferstehungskirche. Im Inneren überwältigt die märchenhafte Pracht der Mosaike, die insgesamt eine Fläche von 16 000 m2 haben. Sie wurde zur Erinnerung an das Zarenattentat im Jahre 1881 erbaut, in welchem Alexander II. an diesem Platz verblutend zusammenbricht. Deshalb wird sie auch Blutskirche genannt und weist einen russischen Baustil auf, nicht zuletzt ersichtlich an den bunt gestalteten Zwiebelkuppeln.

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Das Venedig des Ostens besticht nicht zuletzt durch den weltbekannten Katharinenpalast.

Zarin Elisabeth lies diese Anlage zum Angedenken ihrer Mutter Katharina I. erbauen. Das Gebäude erstreckt sich über 300m und verbirgt im Inneren wahre Augenweiden. Die dekorative Außenfassade im russischen Barockstil umschmeichelt die fünf vergoldeten Kuppeln der Palastkirche.

Neben den einzelnen Appartements mit kostbaren Einrichtungen, besticht der prachtvolle Thronsaal mit seinen üppigen Goldverzierungen und verstärkt diesen Eindruck noch zusätzlich durch Spiegel.

Doch nicht zuletzt ist der Katharinenpalast berühmt für sein legendäres und sagenumwobenes Bernsteinzimmer. Im 2. Weltkrieg von deutschen Truppen nach Deutschland verschleppt, gilt es bis heute als verschollen. Doch im Palast ist eine detailgetreue Rekonstruktion desselbigen zu bewundern.

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Am letzten Tag wurde der Gruppe noch die Möglichkeit geboten das Russische Museum, welches als eine der bedeutendsten Sammlungen für russische und sowjetische Malerei, Graphik, Bildhauerei und Kunstgewerbe gilt, zu besuchen. Der Besucher bekam somit einen umfassenden Einblick in die über 1000jährige Geschichte.

Fazit: eine faszinierende, überwältigende und historisch höchst interessante Metropole, die ein Reisehighlight darstellt. Schon allein das Naturschauspiel der weißen Nächte, in denen es nie ganz dunkel wird, ist einen Besuch wert.

Gruppe

Susanne Sauer